Deltasegel: Reffen und Segelschnitt
Verfasst: Sa 1. Okt 2011, 07:31
Hallo Othmar,
nun, was soll ich dazu sagen?
Ich denke, ich habe bereits alles notwendige dazu gesagt.
Die Meinungen darüber gehen sehr weit auseinander und man muss es wohl selber ausprobieren, um dahinter zu kommen.
Der Gebrauch der Lee-Spilling-Line produziert ein neues Achterliek; das ist kein Unsinn, wie Du anmahnst, sondern eine sehr willkommene Möglichkeit, die Segelfläche beträchtlich und schnell zu verkleinern.
Und Du hast leider auch Unrecht wenn Du sagst: 'Viel effektiver ist es doch, mit dem Luv-Geitau den Baum zu heben und so eine große Wölbung ins Segel zu ziehen, um seine Wirkung herabzusetzen.'
Auf dwars und raumen Kursen erhöhst Du seine Wirkung.
Zitat Othmar: Mit einem stramm durchgesetzten Delta hart am Wind zieht eigentlich nur noch die Vortex-Wirkung, da kaum noch Profil vorhanden. Mit einer starken Wölbung reduziere ich diese und verkleinere auch die wirksame Fläche zum Wind. So sollte das Reff funktionieren.
Zitat Janusz Ostrowski: There is no vortex lift on CC – proven – you can see films on youtube and read arguments on proafile
Ich teile Janusz‘ Meinung nicht; allerdings hast Du leider auch hier nicht unbedingt recht.
Hart am Wind wird der Yard sehr steil angestellt und eine mögliche Vortex Wirkung zumindest eingeschränkt, wenn nicht gar aufgehoben. Deshalb plädiere ich so wie auch Gary Dierking für eine ‚eingebaute‘ Wölbung im CC um Vortrieb auf am-Wind-Kursen auch bei einem durchgesetzten Segel zu gewährleisten.
Janusz ist auch in diesem Punkt wieder anderer Meinung: keine Wölbung im Segel. Er verweist auf die Graphiken in Proafiles:
http://groups.yahoo.com/group/proa_file ... _sections/
http://groups.yahoo.com/group/proa_file ... /crabclaw/
Janusz hat natürlich den unbestreitbaren Vorteil, dass er ein aufwändiges, radial geschnittenes Segel für seine Pjoa hergestellt hat. Er vermeidet dadurch natürlich Reck und Elastizität im Segel, wo sie nicht hingehören. Ein sehr geglücktes Segel.
Einen Radialschnitt allerdings für ein sehr viel größeres CC Segel würde ich wohl doch in Frage stellen.
Reto hat unbedingt recht mit seiner Meinung, dass nur vorgebogene Spieren eine Gewährleistung bringen für eine gewünschte Spannung im Segel insbesondere am Achterliek.
Auch diese Spannung muss im Segel/sleeve eingebaut werden.
Was man sich also auch immer zum Delta- oder Crab Claw einfallen lassen will, alles ist abhängig von der Verstellmöglichkeit des Riggs. Aber das willst Du ja nicht.
Wundert mich eigentlich, weil Du ja bereits vor etlichen Jahren in Deinem Artikel ‚Vortex – was ist das‘ auf so notwendige Dinge wie Segelstellung, Mastneigung etc. eingegangen bist.
Alles schon vergessen?
Harmen Hielkema (Torora) hat leider erfolglos versucht einen Bauch in sein CC einzubauen. Man sieht das sehr gut auf seinem Video, wenn man es vergrößert. Nun, an dem Tag waren es force 7 bft. Und Torora wäre auch mit einem Kartoffelsack geflogen.
Sein "gothic planform" sail hat also offensichtlich nicht so gut geklappt; er ist dann später deshalb wohl wieder zu einer einfacheren Segelform zurück gekehrt, auf seinem Blog erklärt und fotografiert:
Harmen Hielkema: 'Later Toroa has a more equilateral triangle plan form sail with a tacking mast which has the effect of throwing the whole sail further forward in terms of Center of Effort.'
Nun, was soll ich noch dazu sagen?
Auch die besten Proa Guru’s müssen wohl alle Erfahrungen machen. Probieren geht über studieren.
Wir werden ein Profil im CC einbauen, die Spieren vorspannen, das Achterliek doppeln und wenn der Versuch klappt, kann man dann das auch mal vielleicht als viel aufwändigeres Radial Cut Sail herstellen. Vorher allerdings noch auf dem Bildschirm anschauen!
Versuch macht klug!
Ich werde diese Mail auch mal ins Forum stellen.
Cheerio
Helmut Mueller
84300 Naxos/Greece
nun, was soll ich dazu sagen?
Ich denke, ich habe bereits alles notwendige dazu gesagt.
Die Meinungen darüber gehen sehr weit auseinander und man muss es wohl selber ausprobieren, um dahinter zu kommen.
Der Gebrauch der Lee-Spilling-Line produziert ein neues Achterliek; das ist kein Unsinn, wie Du anmahnst, sondern eine sehr willkommene Möglichkeit, die Segelfläche beträchtlich und schnell zu verkleinern.
Und Du hast leider auch Unrecht wenn Du sagst: 'Viel effektiver ist es doch, mit dem Luv-Geitau den Baum zu heben und so eine große Wölbung ins Segel zu ziehen, um seine Wirkung herabzusetzen.'
Auf dwars und raumen Kursen erhöhst Du seine Wirkung.
Zitat Othmar: Mit einem stramm durchgesetzten Delta hart am Wind zieht eigentlich nur noch die Vortex-Wirkung, da kaum noch Profil vorhanden. Mit einer starken Wölbung reduziere ich diese und verkleinere auch die wirksame Fläche zum Wind. So sollte das Reff funktionieren.
Zitat Janusz Ostrowski: There is no vortex lift on CC – proven – you can see films on youtube and read arguments on proafile
Ich teile Janusz‘ Meinung nicht; allerdings hast Du leider auch hier nicht unbedingt recht.
Hart am Wind wird der Yard sehr steil angestellt und eine mögliche Vortex Wirkung zumindest eingeschränkt, wenn nicht gar aufgehoben. Deshalb plädiere ich so wie auch Gary Dierking für eine ‚eingebaute‘ Wölbung im CC um Vortrieb auf am-Wind-Kursen auch bei einem durchgesetzten Segel zu gewährleisten.
Janusz ist auch in diesem Punkt wieder anderer Meinung: keine Wölbung im Segel. Er verweist auf die Graphiken in Proafiles:
http://groups.yahoo.com/group/proa_file ... _sections/
http://groups.yahoo.com/group/proa_file ... /crabclaw/
Janusz hat natürlich den unbestreitbaren Vorteil, dass er ein aufwändiges, radial geschnittenes Segel für seine Pjoa hergestellt hat. Er vermeidet dadurch natürlich Reck und Elastizität im Segel, wo sie nicht hingehören. Ein sehr geglücktes Segel.
Einen Radialschnitt allerdings für ein sehr viel größeres CC Segel würde ich wohl doch in Frage stellen.
Reto hat unbedingt recht mit seiner Meinung, dass nur vorgebogene Spieren eine Gewährleistung bringen für eine gewünschte Spannung im Segel insbesondere am Achterliek.
Auch diese Spannung muss im Segel/sleeve eingebaut werden.
Was man sich also auch immer zum Delta- oder Crab Claw einfallen lassen will, alles ist abhängig von der Verstellmöglichkeit des Riggs. Aber das willst Du ja nicht.
Wundert mich eigentlich, weil Du ja bereits vor etlichen Jahren in Deinem Artikel ‚Vortex – was ist das‘ auf so notwendige Dinge wie Segelstellung, Mastneigung etc. eingegangen bist.
Alles schon vergessen?
Harmen Hielkema (Torora) hat leider erfolglos versucht einen Bauch in sein CC einzubauen. Man sieht das sehr gut auf seinem Video, wenn man es vergrößert. Nun, an dem Tag waren es force 7 bft. Und Torora wäre auch mit einem Kartoffelsack geflogen.
Sein "gothic planform" sail hat also offensichtlich nicht so gut geklappt; er ist dann später deshalb wohl wieder zu einer einfacheren Segelform zurück gekehrt, auf seinem Blog erklärt und fotografiert:
Harmen Hielkema: 'Later Toroa has a more equilateral triangle plan form sail with a tacking mast which has the effect of throwing the whole sail further forward in terms of Center of Effort.'
Nun, was soll ich noch dazu sagen?
Auch die besten Proa Guru’s müssen wohl alle Erfahrungen machen. Probieren geht über studieren.
Wir werden ein Profil im CC einbauen, die Spieren vorspannen, das Achterliek doppeln und wenn der Versuch klappt, kann man dann das auch mal vielleicht als viel aufwändigeres Radial Cut Sail herstellen. Vorher allerdings noch auf dem Bildschirm anschauen!
Versuch macht klug!
Ich werde diese Mail auch mal ins Forum stellen.
Cheerio
Helmut Mueller
84300 Naxos/Greece