von manfred » Do 12. Nov 2009, 20:00
Hallo Reto,
herzlichen Dank für die Bilder Deiner LILI UOKALANI. Wie ich befürchtet habe, hat das mit dem Verkleinern aber auch bei mir nicht auf Anhieb geklappt. Ich muß da wohl am Wochenende noch etwas rumprobieren.
Meine Anmerkung mit dem „nur 4,7m“ hat tatsächlich einen Hintergrund. Aber bevor ich dazu komme, drei Fragen an Dich und die anderen Steuerpaddelfachleute.
Bei meinen Versuchen hat sich das Steuerpaddel immer um die Längsachse gedreht. Meine Frage: Um das Drehen zu vermeiden, sollte man das Paddel in den Dollen durch z.B. ein Rechteckprofil führen oder besser am Kopf des Paddels einen Stab durch den Schaft stecken, mit dem man die Kräfte besser auffangen kann?
Wie steuert man aus einer Ausreitposition heraus und wie verhindert man dabei insbesondere, dass das Steuerpaddel bei viel Fahrt aus dem Wasser kommt?
Bei den Versuchen ist mir eine weitere Eigenschaft des Steuerpaddels aufgegangen. Bei einem vorbalancierten Ruderblatt kann man es ja erreichen, dass große Steuerkräfte ausgeübt werden, aber kaum ein Ruderdruck entsteht. Beim Steuerpaddel muss man mit der ganzen Steuerkraft gegendrücken. Gibt es da eine Möglichkeit, das zu verhindern (verringern kann man die Kraft ja dadurch, dass man das Stück zwischen Steuermann und Dolle groß macht und zwischen Dolle und Paddel klein)?
Nun zur Mastlänge von „nur 4,7“m. Ich hoffe, Du wirst mir trotz hereinbrechender Winterzeit noch bis zum Ende folgen. Die Abmessungen Deines Segels sind, wenn ich mir das richtig notiert habe 5,1m/5,1m/4,5m. Da Dein Boot offensichtlich ausgezeichnet segelt, dürfte der Segeldruckpunkt mindesten 1m vor der Bootsmitte liegen. Um das zu erreichen, müsste nach meiner Skizze der Mast, wenn Du ihn oben an der vorderen Spiere angeschlagen hättest, 5,6m lang sein. Da er „nur 4,7m“ lang ist, hast Du ihn also vermutlich ca. 90cm unterhalb des oberen Endes der Spiere angeschlagen. Beim Shunten hat das dann aber zur Folge, dass das untere Ende der Spiere in der Bootsmitte ca. 60cm oberhalb der Rumpfoberkante schwebt.
Auch bei einem längeren Mast hebt sich die Spiere über den Rumpf (außer, wenn das Dreieck aus vorderer Spiere, Mast und Rumpfoberkante ein gleichschenkliges Dreieck bildet), aber je höher der Mast an der vorderen Spiere angeschlagen ist, desto weniger ist das. Der negative Decksprung vergrößert den Abstand übrigens noch weiter. Du hast zwar mal irgendwann geschrieben, es würde Dich nicht stören, wenn das untere Ende der Spiere booteinwärts schwenkt. Bei mir hat aber schon das ein oder andere Mal die Spiere auf das Deck aufgesetzt, weil sie sich wegen der Gewichtsverhältnisse nach Luv orientiert. Du darfst auch nicht vergessen, dass wegen der gewaltigen Größe meines Hausgewässers ich so ca. jede 5min shunten darf. Mir wäre wohler, wenn das untere Ende der Spiere immer schön artig unterhalb der Rumpfoberkante bleiben würde. Von daher werde ich den Mast so weit oben an der Spiere anschlagen wie möglich, was bei mir 5,85m bedeutet. Deshalb die „nur 4,7m“. Ich hoffe, ich habe Dich bis hierher nicht verloren, die Verhältnis sind aber auch zu verzwickt bei dem Rigg.
Weil 5,85m für einen Surfmast doch recht beeindruckende Werte sind, suche ich schon eine ganze Zeit nach einer anderen Lösung. Ich habe da schon eine Idee, aber da das in der Praxis immer anders aussieht, wiil ich sie erst einmal ausprobieren.
Ich hoffe, das wir uns trotz oder gerade wegen der Winterpause öfter mal hören. Meine ToDo Liste für das Boot ist mehr als lang.
Gruß
Manfred