Hallo Manfred!
Auch Dein ROMAM habe ich mit wachsendem Interesse und Respekt des öfteren betrachtet. Wie sieht´s bei Starkwind mit der Stabilität aus?
Ich hatte früher 2 Schoten, für jeden Bug eine, weil meine gerade Rah ganz weit oben, fast an ihrem Ende am Mast angeschlagen war, damit beim Shunt der Segelhals unter der Bordwand blieb/ an der Bordwand entlang lief. Mit nur einer Schot hätte der Segelhals die Schot überqueren müssen, was niemals reibungslos funktioniert hätte.
Die neue, stark gebogene Rah muß ich viel weiter unten/mittiger anschlagen, weil sonst der Bogen der Rah bei dichtgeholtem Segel sich nach Lee neigt, was aerodynamisch wohl äußerst ungünstig ist. Also schwebt mein Segelhals bei Shuntmitte hoch überm Deck, das Überspringen der Schot bereitet keine Probleme mehr, also spar ich mir eine Schot.
Im Segelalltag (bis Bf 4) verwende ich das Steuerpaddel nur für Vorwindkurse, Not-, und Hafenmanöver. Bei Amwind und Halbwindkursen und auch Raumschots steuere ich ausschließlich mit Gewichtsverlagerung, das Paddel liegt dann ungenutzt auf dem Trampolin. Ich steuere also nicht mehr als 10 bis 20 % der Segelzeit.
Wenn ich z.B. weit vorne sitze, sollte der Holepunkt der Schot auch vorne sein, weil sie sich sonst (wenn sie zuweit hinten wäre) mit dem Mast kreuzen würde. Deswegen ist der Schotblock mit einer Prusikschlinge an einem längsschiff angeknoteten Tampen, befestigt.
Der Prusikknoten kommt aus dem Alpinsport und ist ein Klemmknoten, der eine dünne Schlinge auf einem dickeren Tampen unter Belastung fixiert, und sie bei Entlastung verschiebbar macht. So kann ich also die Position meines Schotblocks entlang der Kiellinie je nach Bedarf verschieben, oder auch lassen, auf jeden Fall für eine Proa keine schlechte Eigenschaft.
Ab spätestens 5 Bf und entsprechend hoher Geschwindigkeit (ab 8, 9 Kn) tritt verstärkt die rätselhafte "plötzliche Leegierigkeit" auf und gegen die konnte ich mich bis jetzt nur mit dem Paddel wehren.
Servus, Reto