5 m Proa kostenloser Bauplan

Die Knickspant-Proa

Die P5 ist mittlererweile bald 10 Jahre alt. Nicht, daß der Riss grundsätzlich verbessert werden müßte, aber die Entwicklung ist nicht stehengeblieben. Daher für alle, die mit dem Riss noch etwas spielen oder sich die Abwicklungen ausdrucken möchten, hier die Dateien in Delft-Ship. Die 3D-Software kann nach Registrierung kostenlos heruntergeladen werden.
 Download des ZIP-Files mit den P5 Dateien



... und das waren die Anfänge

Reto Brehm Manfred Meier

Konzept · Pläne · Fotos · Rigg · Segel · Details · Segeltest · gebaute P5

Grundkonzept

Die Knickspantproa P5 ist ein leichtes Auslegerboot für 1-2 Segler und für den Transport auf einem Autodach konzipiert. Beide Rümpfe sind in Knickspantbauweise für die Sperrholz/Epoxi-Bauweise (Stich & Glue) ausgelegt. Die Träger (Aka) und das Rigg bestehen aus Bambusrohr. Als Endgewicht wird für das komplette Boot 65-70 kg angepeilt. Bisher wiegen der Hauptrumpf 29 kg und der Ama 11 kg, wir (Phil Young/Othmar Karschulin) sind also guten Mutes.

Die Grundidee des Bootes basiert auf dem Entwurf der TARAWA von Gary Dierking, von dem auch das Riggprinzip übernommen wurde.

Schnittpläne

Der Hauptrumpf besteht aus drei Teilen: Leeplatte, Luvplatte oben und Luvplatte unten. Vor der Rumpfmontage müssen zuerst die jeweiligen 4 mm dicken Sperrholzplatten aus zwei spiegelbildlich ausgeschnittenen Hälften zusammengesetzt (geschäftet) werden. Anschließend wird auf die Leeplatte unten eine Kielleiste und oben ein Balkweger aus einer ca. 20x20 mm starken Leiste angeklebt. Auch die Luvplatte oben erhält einen Balkweger aus einer 20x20 mm starken Leiste. Auf diese kann später das Deck aufgeklebt werden.

Wer es etwas stabiler haben will, kann noch eine 20x20 Leiste als Kiel zwischen die Platten einziehen. Dann müssen allerdings alle Spanten angepaßt werden! Empfehlenswert ist es, zumindest die Knickkante der Luv-Seite mit einem Stringer zu verstärken, ebenso die doch recht große Fläche der Lee-Seite (je nach Anforderungen durch das Segelrevier). Zudem hilft diese Verstärkung dabei, eine saubere Strakung der Rumpfseiten ohne Beulen und Wellen zu erzielen.

Die nachfolgenden Pläne sind nur bedingt zum Nachbau geeignet! Siehe dazu auch die Hinweise am Ende der Seite:

Baufotos


Ausgeschnittene Platten mit den Spanten


Der Hauptrumpf (Vaka) in die Mallen eingesetzt. Es empfiehlt sich die Mallen möglichst genau und stabil zu bauen, da der asymmetrische Knickspantrumpf, solange er nur durch den Kupferdraht zusammengehalten wird, extrem instabil ist.


Zuerst wird die große Leeplatte eingesetzt, dann die kleine untere Luvplatte. Beide werden mit Kupferdraht vernäht. Als nächstes die Spanten einsetzen, dann die obere Luvplatte. Ist alles vernäht, muß der Rumpf sehr sorgfältig ausgerichtet werden. Jetzt folgt das Verkleben der Platten indem die Hohlkehlen mit Epoxi (zähflüssig eingedickt) ausgefüllt werden. Der Kiel und der Luv-Knick werden noch zusätzlich mit Glasgewebe verstärkt.


Ist der Rumpf halbwegs stabil, werden der Cockpitboden eingesetzt und die Beamauflagen eingeklebt. Besondere Aufmerksamkeit ist den Ruder-/Paddelhalterungen zu widmen. Je nach eingesetztem Steuerpaddel (Länge/Schaftdurchmesser) müssen die Halterungen in den Rumpf eingesetzt werden (
Siehe Detailzeichnung).


Zu guter Letzt werden die kleinen Decks aufgesetzt und die Rundhölzer für die Spanngurte eingebaut (Siehe Detailzeichnung am Bsp. des Amas). Damit sind soweit alle Holzarbeiten erledigt und es beginnt das fröhliche Spachteln.

Analog zum Vaka wird auch der Ama gebaut. Hier tut man sich aber wesentlich leichter, da der Rumpf spiegelsymmetrisch ist und sich somit nach dem Nähen fast von selbst ausrichtet.
Schnittplan der Sperrholzteile des Amas.


Fertiger Ausleger (Ama) bereit zum Spachteln, Schleifen und Lackieren. Hier sieht man besonders gut die Anordnung der Rundhölzer zwischen den Beamhalterungen (Siehe Detailzeichnung).

 
Das erste Mal beide Rümpfe mit den Surfmast-Beams nebeneinandergestellt und das "Test-Segel" aus Polytarp (Folie).

Rigg

Das Rigg funktioniert nach dem Prinzip einer Wippe, bei der mit dem Wechsel des Bugs die Rahe auf den jeweils neuen Bug heruntergezogen wird.

Sehr gut dargestellt wurde dieses Prinzip auf Gary Dierkings Hompage oder im Gibbons-Spezial bei multihull.de. Dieses Gibbons/Dierking-Rigg zeichnet sich gegenüber dem (etwas effizienterem) Krebsscherensegel durch eine einfache Bedienung aus, was dem Proa-Anfänger sehr entgegenkommt. Auch ist es auf überfüllten Seen mit diesem Rigg einfacher Ausweichmanöver zu fahren.

Segel

Das Segel des Dierking/Gibbons-Riggs hat den Vorteil (wie das Krebsscheren-Segel), daß es nicht gewölbt ausgebildet ist, also aus geraden Segelbahnen zusammengenäht oder geklebt werden kann. Ich habe mich bei einer großen Planenfirma von der Qualität des angebotenen Materials überzeugt und hoffe, daß auch die Klebestellen halten werden.

Detailansichten


Wer an so einem Boot Gefallen findet, sich das Selbstbauen aber nicht antun will, der kann bei Phil Young nachfragen, was der Segelspaß kosten würde. Bei entsprechender Nachfrage ist eine kleine Serie durchaus denkbar. PHIL YOUNG BOOTSBAU.


Die Pläne der P5 können durchaus zum Bau eines Bootes für den privaten Einsatz benutzt werden. Die Vervielfältigung zum kommerziellen Nutzen ist nicht gestattet. Für die Maßhaltigkeit und Segeleigenschaften wird keine Gewähr übernommen. Auch haben in der Baubeschreibung manche Bereiche nur Vorschlagscharakter und können/müssen durch eigene Ideen vervollständigt werden. Grundsätzlich ist die Kreativität und Experimentierfreudigkeit gefragt. Nichts desto trotz ist das Basiskonzept solide angelegt und wie die Bilder zeigen auch realisierbar.

Die einzelnen Grafiken zur besseren Darstellung anklicken. Mit Klick der rechten Maustaste auf eine Grafik, kann diese im GIF-Format abgespeichert werden. Die Zeichnungen können auf jedem DIN A4 Drucker lesbar ausgegeben werden. Um sich eine bessere Vorstellung von der Bauweise und dem Boot zu machen, sollte ein 1:10 Modell aus Pappe angefertigt werden.


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Die ersten Segeltests

P5 - Bau in Nordeutschland