Korfu - Im Winter segeln?!

Sonnige Abschnitte mit T-Shirt-Wetter, aber auch Bewölkung und Regen gab es beim Segeltörn rund um die Sonneninsel Korfu über Weihnachten und Silvester - Ein Reisebericht

So richtig einladend sieht es ja nicht aus, als wir so kurz vor Weihnachten dem Flugzeug in Korfu entsteigen: Die Wolken hängen tief und sie sehen aus als hätten sie viel Regenwasser geladen, es sind Pfützen auf dem Boden, die verkünden, daß es vor kurzem erst geregnet hat, und es hat laut unserem Piloten nur 8 Grad Celsius..... Aber immer noch besser als beim Umsteigen in Athen. Da war es etwas kälter, ein kalter Wind pfiff über den Flughafen und es regnete. Aber gut, wir - meine Frau Gabi und ich - wir wollten es so und nicht anders und Weihnachten und Silvester auf unserem Schiff verleben. Keine Hetze, kein Stress. .....Naja, vielleicht ein bischen am Boot basteln..... aber nichts Ernstes.

Obwohl unsere Taschen reichlich schwer sind gibt sich der Taxifahrer mit 2500 Drachmen, etwa 17 Mark, zufrieden - in der Saison wären wir nicht unter 4000 weggekommen. Unsere ORION, ein Katamaran vom Typ Tobago 35, erwartet uns sehnsüchtig (glaube ich) in der Marina Gouvia. Aber kalt und klamm ist es drinnen! Also abgetaucht in den „Keller“ und die Petroleumheizung rausgepackt. Den ganzen Sommer über schlummerte sie schön verpackt im tiefen Bauch des Schiffes, aber jetzt erwacht sie durch ein kleines Zündholz zu neuem Leben. Schon bald können wir uns ein Glas Willkommenswein in wohliger Wärme gönnen. Aaaach.....endlich wieder auf dem Schiff! Nach dem zweiten Glas Noussa Boutari beginnt es: Die Anspannung und die Hetze der letzten Wochen - oh Weihnachtszeit, Du stille Zeit (von wegen!) - sie fängt an bröckelig zu werden. So hatten wir uns das gedacht mit Korfu im Winter: Ruhe und Frieden. Vielleicht noch ein Gläschen?!

Der nächste Morgen, wir haben tief geschlafen wie die Bären, zeigt uns, daß wir nicht ganz alleine hier sind. Eine ganze Anzahl von Fahrtenseglern, meist Engländer, aber auch einige Österreicher und Deutsche, haben sich hier zum Überwintern zusammengefunden. Wir werden sie sicherlich in den nächsten Tagen alle noch kennenlernen, denn nur ganz wenige Tavernen haben jetzt geöffnet. Dort versammelt sich das Segervolk des Abends in diesen wunderbaren Stätten, wo es eine warme Stube, kalte Getränke, den neuesten Küstenklatsch und auch was zu essen gibt.

Der Wetterbericht spricht von Gale-Warning mit Windstärken bis 9 Bft., verbunden mit Regen, da denken wir erstmal nicht an Auslaufen. Auch so können wir es uns an Bord kuschelig warm und gemütlich machen. .....und doch ein bischen basteln.....? Ölwechsel ist ja schon lange mal fällig, auch die Impeller der Seewasserpumpen gehören inspiziert und gereinigt (unser Katamaran hat zwei Motoren!) - das Trampolinnetz am Bug zwischen den Rümpfen hat´s auch nötig, und den ganzen Sommer lang wollte ich eine 12-Volt Steckdose in der Backbord-Kabine installieren. Jetzt ist die Zeit dazu!

So langsam flaut der Südsturm ab, die Wolkendecke beginnt sich zu heben, und nach einem Winddreher auf West lugen die ersten blauen Flecken durch die Wolken, die zwischendurch immer noch für einen kurzen, aber heftigen Guß gut sind. In der Nacht gibt es sogar ein heftiges Gewitter mit Hagel! Aber heute hatten sich die Wolken im Laufe des Tages mit einem herrlichen Regenbogen verzogen und eine wärmende Sonne strahlt vom wolkenlos blauen Winterhimmel. It´s T-Shirt-Time! Jetzt ist die Zeit gekommen zum Anschlagen der Segel, zum Aufblasen des Beibootes, das seinen Platz an den Davits am Heck bekommt. Frisch gebunkert nach einem Besuch beim nahen Supermarkt verlassen wir bei 2 Beaufort unseren Liegeplatz und fahren durch das betonnte Fahrwasser raus aus der Marina und raus aus der Bucht seewärts. Ein kleiner Sherry als Manöverschluck sei uns gegönnt. Leise bullern die Motoren und schieben uns mit knapp fünf Knoten durch das ruhige Wasser - ich glaube, auch sie freuen sich mal wieder unterwegs zu sein.

Der schwache Wind reicht für uns zum Segelsetzen. Der Halbwind-Kurs führt die ORION mit drei bis vier Knoten Geschwindigkeit gemütlich zum nordöstlichen Teil von Korfu, zur Meerenge zwischen der Insel und dem albanischen Festland. Menschenleere Sandstrände und vereinsamte Hotels ziehen an uns vorüber. Es ist herrlich, jetzt, am 23. Dezember, ohne Socken in den Schuhen und nur mit einem T-Shirt am Leib, das Meer und die Ruhe zu genießen! Die Geschwindigkeit spielt keinerlei Rolle, denn unser Tagesziel, die malerische Bucht Agios Stephanos, liegt nur wenige Seemeilen vor unserem Bug. Ich werfe meine beiden Schleppangeln aus in der Hoffnung, daß sich wenigstens jetzt einmal ein fetter Fisch an meinen Haken hängt, nachdem ich während der kompletten Sommersaison nicht einen einzigen Fang hatte. Aber mein Hoffen und Bangen wird nicht belohnt - die Pfanne bleibt kalt. Ob denn wenigstens eine der weithin gerühmten Fischtavernen in unserer Ankerbucht geöffnet hat, damit wir wenigstens dort zu leckerem Fisch kommen?!

Die Antwort läßt noch auf sich warten, denn wir sind ja noch nicht da. Erstmal können wir uns einige Tagesankerbuchten, westlich von Agios Stephanos gelegen, für einen Sommertörn vormerken: Teilweise bewachsener Sandgrund zum Ankern, feiner Sandstrand am Ufer, und gleich oberhalb beginnt der dichte Oliven- und Zypressenwald, der sich die Abhänge des Pantokratus hinaufzieht. Er ist mit über 900 Metern Höhe der höchste Berges der Insel. Bei der im Sommer hier üblichen Wetterlage mit Nordwestwinden, die zum Abend hin einschlafen, könnte man mit Vorsicht hier auch mal über Nacht bleiben - auch, wenn sich die Hafenhandbücher hierüber ausschweigen. Wir laufen jedenfalls unser Etappenziel an. Am Westufer der Bucht springt eine niedrige Mole etwa 50 meter weit vor, aber dahinter sind die Plätze mit einheimischen Fischern belegt. Vom flach auslaufenden Ufer aus haben die Tavernenbesitzer Holzstege ins Wasser hinaus gebaut - an zweien dieser Stege stehen Schilder mit der Aufschrift: „Depth 2,5 meter, fresh water, shower!“ Sie laden zum Anlegen dort ein. Aber Bachtung!: Die Zweieinhalb Meter Wassertiefe sollten mit Vorsicht getestet werden, denn die ganze Bucht ist recht flach. Unsere ORION hat mit nur 95 Centimetern Tiefgang keine Probleme. Leider müssen wir beim Landgang feststellen, daß alle Tavernen geschlossen haben, und so machen wir es uns an Bord gemütlich und kochen selbst: Tagliatelle con frutti di mare (aus der Dose) alla Giovanni (Hans) de ORION. Ein schmackhaftes und äußerst sättigender Genuß, der und bald in die Koje kriechen läßt.

Der Morgen des Heiligabend begrüßt uns mit Sonnenschein! Und wenn das so ist, dann muß ich auch baden gehen, so wie ich das jeden Morgen mache, wenn die Sonne scheint. Forsch schreite ich zur Tat, aber ich muß gestehen, daß das Wasser leider keine 20 Grad mehr hat, und daß ich nach hastigem zweimal (!) Untertauchen blitzschnell die Badeleiter raufklettere, mich hektisch abrubble und gleich wieder in der Kabine verschwinde. Es ist halt doch ordentlich schattig..... Wenig später, so gegen 11, ist auch das Frühstück fertig, das wir, oh Wonne, dick angezogen, aber im Cockpit einnehmen können. Aber wir wollen weiter. In Kassiopi, einem netten Hafenort an der Nordostküste von Korfu, wollen wir Weinachten feiern. Wind ist leider keiner, aber auch die Batterien wollen geladen werden. So zuckeln wir entlang der Küste, die immer wieder den Blick auf traumhafte Buchten freigibt. Keine zwei Seemeilen trennen hier Griechenland und Albanien. Die Küstenwache ist unterwegs, um dem Schmuggel von Drogen und vor allem von Zigaretten Einhalt zu bieten. Wir werden nicht belästigt. Ein Winken beim Passieren, das wars.

Der Ort Kassiopi schmiegt sich rings um den fast kreisförmigen Naturhafen. Das Becken ist sehr seicht, deshalb können sich nur flachgehende Boote an eine der Kaimauern heranwagen. An der kurzen Mole ragen große Steine im Wasser aus der Mauer heraus, sodaß ein Anlegen mit dem Bug sinnvoll ist. Wir sind die einzige Yacht und können uns den besten Platz aussuchen.

Es ist jetzt allerhöchste Zeit, um uns für Weihnachten und für die Bescherung vorzubereiten! Wir feiern unser Fest an Bord mit einem leckeren Dinner for Two, mit Bier, Wein und Sekt (nach Gusto) und mit einer Unzahl an Kerzen, die den Salon unseres Katamarans in dezentes Licht tauchen und weihnachtliche Stimmung aufkommen lassen. Es wird recht früh dunkel heute - der Himmel bezieht sich mit dunklen, regenschweren Wolken - ein Vorteil, denn dann ist die Bescherung früher! Der Abend jedenfalls wird sehr schön und stimmungsvoll (der Rest ist privat...).

Für die Griechen ist Weihnachten ein Familienfest. Die ganze Verwandtschaft strömt auch von weit her zusammen, um gemeinsam zu feiern. Auch einen Weihnachtsbaum gibt es, wenn es auch eine Zypresse oder schon mal ein Olivenbaum ist, der mit blinkenden Lichterketten, glänzenden Girlanden und anderem Schmuck behängt wird. An einer Leine quer durch den Raum hängen die Weihnachtskarten von Freunden und Bekannten. Wie bei uns wird reichlich gegessen und getrunken.

In der Nacht schon hatte es leider angefangen zu regnen. Zum Auslaufen haben wir deshalb keine Lust. So vertreiben wir uns die Zeit in unserer warmen Stube mit Canasta und Backgammon. In einer Pause zwischen zwei Regengüssen steigen wir zur Festungsruine oberhalb des Hafenbeckens hinauf und stellen uns die großartige sonnige Aussicht vor über den Ort und den Hafen bis hinüber zu den albanischen Bergen. Der nächste Schauer läßt uns die Südwester überstülpen und den Ort fluchtartig verlassen. „Little Italy“ nimmt uns auf. In der heimelig eingerichteten Gaststube dieser Taverne knistert das Kaminfeuer in der Ecke, der Wein schmeckt, und Pasta und Pizza stehen im Geschmack den orginal italienischen Gerichten in nichts nach. Trotz Regen was auch heute ein schöner Tag für uns.

Eigentlich hatten wir ja vorgehabt auch die drei Eilande Erikoussa, Othoni und Mathraki im Norden Korfu´s zu besuchen, aber die Großwetterlage spricht von Winden aus südlichen Richtungen und alle Häfen und Ankerplätze dieser Eilande liegen jeweils an der Südküste. Überhaupt sind diese drei Inseln wegen ihrer ungeschützten Liegeplätze nur bei anhaltender Schönwetter- und Westwindlage anzulaufen. So kürzen wir unseren Törn etwas ab und fahren - der Wind läßt uns wieder im Stich - direkt nach Paleokastritsa, dem einzigen geschützten Hafen an der gebirgigen Westküste. Die Etappe führt entlang der Nordküste von Korfu, vorbei an den wohl schönsten Sandstränden im Mittelmeer. Dann kommt der Kurswechsel nach Süden.

Im Sommer wegen seiner wildromantischen Küste mit versteckten Badebuchten von den Touristen gerne besucht, zeigt sich der Ort Paleokastritsa jetzt winterlich verlassen. ORION bekommt einen geschützten Platz hinter der Hafenmole. Die Wolken verziehen sich und wir können einen Ausflug machen. Wir lassen uns vom Taxi hinauffahren zum Dorf Lakones, das sich direkt am Steilabhang entlangzieht. Das Restaurant Golden Fox hängt wie ein Schwalbennest über der Küste und überzeugt uns mit seiner prima Küche und vor allem durch seinen atemberaubenden Ausblick über das Gebirge, die Küste, die westlich auf einer uneinnehmbaren Felsspitze liegende Festungsruine Angelokastro und das Meer. Dieser Ausflug lohnt sich! Vergessen Sie die Badehose nicht, denn sogar vom zugehörigen Swimming-Pool aus haben Sie diese Aussicht!

Fast 40 Seemeilen trennen uns von unserem nächsten Ziel: Die Insel Paxos südlich von Korfu. Leider bietet Korfu an seiner Südwestküste außer langgezogenen Sandstränden keinerlei Häfen oder Ankerbuchten für uns Segler, sodaß dieser Schlag in einem Stück zu bewältigen ist. Bei der im Sommer vorherrschenden Westwindlage wird dieser Trip auch zum Genuß für alle, die gerne Spinnakersegeln. Wir dagegen haben nur wenig und dann auch noch südwestlichen Wind. Das heitßt für uns: Segelsetzen, hoch am Wind segeln, Segel bergen, motoren, und dann das Ganze wieder von vorne - mal mit Regen, mal ohne. Trotzdem ist es für unsere ORION kein Problem, denn Schorschi, der Autopilot, arbeitet fehlerfrei und so kann es sich die Crew im Salon gemütlich machen. Dank der freien Rundumsicht aus der Kabine muß der Ausguck nicht ständig an Deck sein. Das trübe Tageslicht möchte uns fast schon verlassen als wir in die von mir persönlich heiß geliebte Bucht von Lakka einschwenken. Im Sommer ist am kurzen Ankeger vor dem Ort praktisch nie ein Platz zu kriegen, aber heute ist das kein Thema, auch nicht für unseren Kat mit der Taillienweite von sechs Metern. Auch hier das übliche Winterbild: Die Tavernen haben geschlossen, lediglich das Kafenion am Hauptplatz und Harbour Lights, die Bar vorne am Hafen, haben geöffnet. Das Anlegebier nehmen wir in der Kneipe, gekocht wird zu Hause an Bord. Wir genießen die Stille des Ortes und schlendern durch die Olivenhaine der Insel, in denen die kleinen schwarzen Früchte von diesen Bäumen geschüttelt und in ausgelegten Netzen aufgefangen werden. Es ist Olivenernte, wie überall in dieser Region. in der Nähe der Ölmühlen ist die Luft geschwängert vom herben Duft des frischgepressten Olivenöls.

Das Wetter bleibt durchwachsen: Teils heftige und kurze Regengüsse wechseln sich ab mit hoher Bewölkung. Leichte Winde bis Flauten herrschen auch weiterhin vor. Für uns ist jeder Tag ein neuer schöner Tag - egal, welches Wetter herrscht. Wir leben damit. Wir müssen keine Meilen schinden, sondern können uns den Gegebenheiten anpassen. Einzig, daß der Rückflug gebucht ist. Von Korfu aus. Und dort müssen wir wieder hin. Petriti, einem kleinen Hafen im Süden von Korfu an der Ostküste, statten wir einen Besuch ab. Die Mole wurde vor gut einem Jahr befestigt und verlängert, die Kaimauer neu betoniert. Jetzt kann dort gut angelegt werden und der Hafen bietet auch bei nördlichen Winden Schutz. Die letzten knapp 20 Meilen zurück zur Marina Gouvia legen wir mit ausgebaumter Genua gemütlich segelnd zurück. Petrus schenkt uns einen weiteren Sonnentag zum Genießen.

Silvester wird auch in Griechenland gefeiert: In den Restaurants wird aufgekocht - aber erst ab 2200 Uhr beginnt das Dinner - Musikanten mit der Bouzouki, dem griechischen National-Musikinstrument, spielen auf, und Wein und Bier gibt es reichlich. Gabi und ich sind heute eingeladen. Navigator´s Bar, eine von Engländern geführte Kneipe, gibt ein Buffett und Freibier. Dort treffen sich die meist englischen Fahrtensegler mit ihren an Land lebenden Landsleuten zum Feiern des Jahreswechsels. Der Disc-Jockey heizt die Stimmung mit flotter Musik an, das Karaoke-Singen und das Freibier tun ein Übriges..... , und wir mitten drin! Nach Mitternacht beschließen wir beide unser Fest bei einer speziellen Flasche Sekt bei uns an Bord.

Das Resümee über diesen Wintertörn rund um Korfu mit dem Katamaran: Auch wenn das Wetter nicht gerade als sommerlich strahlend bezeichnet werden konnte sagten wir uns immer: “Hier ist es jetzt so wie im Sommer an der Nord- oder Ostsee.“ Die Temperaturen liegen tagsüber zwischen etwa 10 und 15 Grad, wenn die Sonne scheint auch mal bei 20 Grad. Nachts hatten wir nur zweimal leichten Frost - dünne Eisplatten an Deck konnten wir morgens finden - sonst waren es immer Plusgrade. Regen und Aufheiterungen wechseln sich ab - wie das Wetter halt so spielt. Bei Sonnenschein frühlingshaft und bei Regen glücklicherweise nicht sehr kalt.

Die Insel Korfu bietet dem Segler weit mehr als nur den Flughafen und die Marina Gouvia als Start- und Endpunkt eines Törns durch das Ionische Meer: Feinsandige Strände, herrliche Ankerbuchten, uralte Olivenbäume, eine tolle Altstadt, kurvenreiche Bergstraßen, schmackhafte Küche. Nicht nur die südlichen Inseln, auch der wenig besuchte Norden der Insel samt der vorgelagerten Inseln sind ein sehr lohnendes Reiseziel - im Sommer wie im Winter. Empfehlenswert ist solche in Trip allen, die für recht wenig Geld segeln und dem winterlichen Deutschlend entfliehen wollen. Wer Ruhe und Entspannung ohne Touristenrummel mag (wie wir beide), der sollte Segeln im Winter rund um Korfu und im Ionischen Meer mal ausprobieren. Gabi und ich kochen gerne, sodaß die Verpflegung für uns kein Problem war. Die meisten Supermärkte haben sogar bis spät abends noch geöffnet. Unsere ORION, eine Tobago 35, hat sich wie auch schon bei den Sommertörns sehr gut bewährt. Die Sandwichkonstruktion des Aufbaus isoliert nicht nur gegen Hitze, sondern hält auch wirkungsvoll die Kälte draußen. Schwitzwasser ist somit auch kein Thema - außer an den Decken der Vorschiffskabinen, denn dort ist (aus Stäbilitätsgründen?) Vollmaterial verarbeitet worden. Die Segeleigenschaften wurden bei den vorherrschenden meist leichten Winden kaum gestestet, aber das konnten wir schon zur Genüge ausprobieren bei den Törns im Vorjahr - uns hat das relativ trockene Segeln im Cockpit und die aufrechte Lage auch bei Seegang immer schon überzeugt. Das Beste aber ist, daß auch während des Segelns, bei Leichtwind zumindest, die Petroleumheizung angeschaltet bleiben kann und sich somit wenigstens ein Teil der Crew in den gemütlichen Salon zurückziehen kann. Durch die hervorragende Rundumsicht ist sicheres Segeln gewährleistet.

Tip: Charteryachten jeder Größe können auch im Winter angemietet werden, allerdings sollte rechtzeitig gebucht werden, denn die Yachten werden sonst zur Überholung im Winter gekrant und an Land gestellt.

Die Anreise erfolgt im Winter mit Flugzeugen der Olympic Airways, der griechischen Linienfluggesellschaft mit Zwischenstop in Athen. Auch die Auto- und Personenfähren von Italien verkehren regelmäßig.

Gabi und Hans Mühlbauer, Deutsches Mitsegler Centrum


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