Neues und Aktuelles Dezember 2003

Neues Buch: "Katamarane und Trimarane" von Per Asmuß

Die langersehnte Neuerscheinung von Per Asmuß, für Euch schon heute gelesen. Das neue Multihull-Buch für Fahrtensegler hat den großen Vorteil, dass vergleichbare Werke schon gute 10 Jahre auf dem Buckel haben, muss sich aber auch an dem damals recht guten Standard messen lassen.

Das Grundkonzept des Buches ist schnell erklärt: Eine Hälfte für das Mehrrumpfboot an sich, die andere für den Umgang damit, sprich über das Fahrtensegeln.

Kurzer Abriss des Inhalts:

1. Mehrrumpfboote 2. Fahrtensegeln

Hier merkt man, dass der Verfasser weiss, wovon er spricht. Und er tut es nicht nur mit Worten, sondern hat sich ein nettes und effektives Symbolsystem erdacht, mit er seine grafischen Informationen leicht erfassbar gestaltet.

Das Buch endet mit einem Glossar, dass nicht weh tut, aber mehr ein Seitenfüller ist. Ein Literatur-, Zeitschriften- und Internetverzeichnis beschließen es entgültig.

Resümee:

Im Vorwort spricht Per Asmuß davon, "kein umfassendes Buch über Mehrrumpfboote, sondern das Handbuch eines Praktikers" zu schreiben. Ich denke, dass ist ihm gut gelungen. Das beste Urteil, dass man über dieses Buch fällen kann, ist, dass es dem Multihull-Anfänger oder Gelegeheitscharterer hilfreich zur Seite steht, aber auch der "vermeindlich" erfahrene Multihull-Segler das eine oder andere nochmal nachschlagen kann. Der Author versteht es, seine theoretischen Erläuterungen mit eigenen, persönlichen Erfahrungen zu "würzen", was dem Lesegenuß sehr zuträglich ist und gleichzeitig seine Kompetenz unterstreicht. Insgesamt muss man sich auch lobend über die moderne (foto-) grafische Ausgestaltung äußern, die viele Worte durch gute Bilder ersetzt oder ergänzt.

"Katamarane und Trimarane" von Per Asmuß, Paul Pietsch Verlag, 190 S., € 19,90 (ISBN 3-613-50433-2)

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Neues aus der Designer-Szene: Eric Lerouge

Seit langem durch herausragende Boote bekannt, wie die wunderschöne AZULI oder den Kat für weltweite Fahrt die FREYDIS, hat der französische Konstrukteur Eric Lerouge Neues auf dem Zeichenbrett und auch schon im Wasser.

Lady Hawk 20

Der kleine Katamaran ist zum Einsatz für Camping, Angeln oder Day-Sailing gedacht. Mit den Dimensionen 6,0 x 2,5 m kann er noch im Ganzen getrailert werden. Dafür bietet das feste Cockpit (Deckszelt möglich) mit den Stauräumen in den Beams und Rümpfen jede Menge Platz fürs Picknik. Die mögliche Zuladung von knapp 300 kg paßt auch dazu. Ein Aussenborder kann einfach am achteren Beam befestigt werden, um nach einem gemütlichen Segelausflug auch ohne Wind wieder nach hause zu kommen.

Lady Hawk 33

Um einiges größer bietet der 10 m lange lange Katamaran schon alles, was eine 4-5 köpfige Crew für einen schönen Segelurlaub braucht. Zwei großzügige Heckkojen, eine sehr geräumige Nasszelle und Pantry sowie im Salon neben der Sitzbank ein gemütliches "Sofa" (je nach Version). Inwieweit man sich mit einem Deckhaus bei 10 m anfreunden kann, bleibt jedem selbst überlassen. Die Lady Hawk 33 kann man zumindest ansehen. Mit ihren zwei Kielen und einem einfachen Rigg dürfte sie ein "braves" Familienboot sein, daß mit 3,8 t max. Verdrängung und ca. 68 qm Segelfläche aber gewiss nicht zu den langsamsten gehören wird. Ein 10 PS 4-takt Außenborder sorgt für windlosen Vortrieb.

Pulsar 31

Für die Freunde der 3-beinigen Multihulls wird der 9,5 m lange und 7,9 m Breite Trimaran in Sandwichbauweise interessant sein. Auf eine Breite von 2,55 Meter zusammenklappbar, soll er die Trailerszene bereichern. Mit seinem drehbaren Profilmast kommt das Boot auf über 75 qm Segelflläche, was zu einem Verhältnis von ca. 30 qm pro Tonne führt. Das verspricht Tempo, mit immerhin 3-4 Schlafplätzen und einem abgeschlossenen WC-Raum.

Weitere Informationen und Innovationen unter Erik Lerouge Yacht Designs


Ergebnis: Multihull-Fotowettbewerb 2003

Es ist vollbracht und Ihr habt die Gewinner des ersten Multihull Fotowettbewerbs gekürt. Jetzt habe ich die Ehre die Schöpfer der schönen Bilder namentlich zu würdigen. Wir gratulieren den Gewinnern und bedanken uns natürlich auch bei allen anderen Teilnehmern, wie auch den fleißigen Juroren. Die Entscheidung um die Plätze war denkbar knapp, der dritte Platz hat noch am letzten Abend gewechselt.


Das Siegerbild

1. Platz
Christian Grünert aus Wien, der aber hauptsächlich auf seiner abgebildeten "Steamy Windows" lebt.
2. Platz
Michael Ehlers aus Reichenberg, der seinen 25 Jahre alten A-Kat mit Schwänen um die Wette segelt.
3. Platz
Dr. Ernst Krömer. der am Chiemsee auf den passenden Sonnenuntergang gewartet hatte.

Die Gewinner bekommen Ihre Buchpreise in den nächsten Tagen zugesandt und allen anderen sei gesagt: "Schärft Eure Objektive zum Fotowettbewerb 2004".


Aus SP Systems wurde C T M (Composite Technologie & Material)

Der in Schleswig ansässige Materiallieferant von Faserverbundwerkstoffen, Fa. SP Systems GmbH hat sich im Zuge der Erweiterung seiner Produktpalette umbenannt in C T M GmbH. Damit wird noch deutlicher auf eine bereits seit einigen Jahren hingearbeitete Ausweitung des erkaufprogramms, welches sich von Harzen über Fasern, Kernmaterialien in Holz, Schaum und Wabenmaterial, is hin zu Vakuum-Hilfsprodukten und Verarbeitungsmaschinen erstreckt, hingewiesen.

Die 1985 in Hamburg gegründete, selbstständige deutsche Niederlassung der bekannten englischen Firma SP Systems Ltd., letztere wurde kürzlich in die Gurit Composites Group integriert, hatte sich wegen einer notwendigen Betriebserweiterung vor einigen Jahren von Hamburg nach Schleswig orientiert. Von hier aus werden die Kunden in Deutschland und die Märkte in Österreich, der Schweiz, in Polen und den baltischen Staaten beliefert. Bei der Aquisition neuer, interessanter Lieferanten war es immer wieder zu Schwierigkeiten auf Grund des auf einen einzigen Lieferanten hinweisenden Firmennamens gekommen. So war jetzt eine Umbenennung unumgänglich.

Auf der hanseboot 2003 zeigte sich die C T M GmbH auf dem gewohnten Stand in Halle 1, Stand 1031 im neuen Gewand und präsentierte dem Messepublikum drei mal täglich interessante Vorführungen aus der Welt der Faserverbundwerkstoffe. An diesem Stand wurde nicht mit flüssigen Harzen "gekleistert", hier wurden anwenderfreundliche und fortschrittliche Technologien gezeigt die zunehmend auch im gehobenen Serienbau Einzug finden. So hat man neben der Herstellung von Carbonfaser Teilen in Prepreg Ausführung, "gebacken" bei 100°C, auch SPRINT Bauteile angefertigt. Das Deck, der auf der hanseboot ausgestellten SWAN 45 wird z.B. in dieser neuartigen Bauweise hergestellt, die geringere Fertigungstoleranzen bei deutlich höherer Festigkeit ermöglicht. In aller Munde bei Serienherstellern ist zur Zeit die Harz-Infusions-Technologie. Worum es hier geht, wurde auf dem Messestand bei der C T M GmbH in der Form eines "Park Avenue Baums" demonstriert. Täglich konnte man den magischen Harzfluß beobachten, der die Form von unten nach oben, also gegen die Gravitation durchfließt und dabei die bereits im Vakuum eingebetteten Fasern vollständig und gründlich vernetzt.

Aus der aktuellen Referenzliste der Firma C T M sehen wir, daß z.B. die "UCA" aus der Knierim Werft, Kiel, mit Harzen, Fasern, CoreCell SAN Schaum und Vakuumhilfen aus Schleswig gebaut wurde. Bei den Mehrrümpfern konnte man den unverstagten Mast der Baltec Engineering, Lübeck auf dem Hochsee-Katamaran "VISIONA 44" im hanseboot Hafen bewundern. Dieses ist der erste unverstagte Carbonfasermast, der in Deutschland in Prepregg-Technologie hergestellt wurde. Die Experten der Firma C T M waren maßgeblich an der Auslegung und Verarbeitung der Prepreglaminate beteiligt. Die Exponate bei den Regattajollen wären zu umfangreich um alle hier aufgeführt zu werden. Stellvertretend seien hier die hervorragenden Exponate der Werften von Jürgen Hein oder Thomas Bergner erwähnt. Die erfolgreichen Jollen, dieser und anderer Werften, sind alle mit Produkten aus Schleswig geklebt, laminiert und lackiert worden.

C T M GmbH
Composite Technologie & Material
Heinrich-Hertz-Strasse 38
D-24837 Schleswig