(Lust kontra Frust oder einfach mal drüber nachdenken)
for my English friends: 'what my cruising proa needs'
Als Querdenker kann ich nicht anders, als "Zum Thema des Jahres einige provokante Überlegungen vom Stapel zu lasssen. Jahrzehnte lang war diese seltsame Art, sich mitttels Segeln vorwärts, bzw. rückwärts zu bewegen, in unseren Breitengraden ein paar "Spinnern vorbehalten. In den letzten Monaten häufen sich Berichte über den Multi-Exoten.Was ist es, was uns Europäer dazu bringt, so ein exotisches Pflänzchen einfach zu adaptieren? Die Proa, von Pazifik-Insulanern über Jahrhunderte hinweg zum Einsatz in der Südsee entwickelt, hat bei uns eigentlich gar nichts verloren:
Der einstmalige Individualist "Mehrumpfsegler ist vom Kommerz in die Masse der "normalen Segler zurückgeholt worden! Es lebe der Klapp-Tri aus der Fabrik. Das einstmals bestaunte Mehrrumpfboot wird heute als lästiger Platzverschwender eingestuft, der sich sein Überleben in den vollen Marinas teuer erkaufen muß. Die Entwicklung pervertiert den Ursprung, das Statussymbol zählt und das segelnde Individuum bleibt auf der Strecke
Vor diesem Szenario läßt sich mit einer Proa vielleicht etwas, mittlererweile Vermißtes zurückzuholen - das Anders sein als die anderen - sich bescheiden abheben von der Masse. Back to the roots?
Was läßt denn nun in meinen Augen die "normalen Multis auf einmal so schlecht aussehen? Sicherlich ist der Proa-Virus mit schuld, den ich mir irgendwann eingefangen habe. Und eine gewisse Frustration bezüglich unserer heutigen Mehrrumpfwelt bietet diesem Virus besten Nährboden.
Gefragt ist Luxus und Volumen, und sei es nur wochenweise per Charter. Und Konstrukteure und Industrie eilen, die Wünsche zu erfüllen. Jede Koje mit eigener Toilette? Selbstverständlich. 50 Liter Duschwasser pro Tag und Person? Kein Problem. Über 10 Knoten Geschwindigkeit? Klar, bei 100 PS. Und Segel? Haben wir auch - noch ohne Aufpreis. Und das Ganze für schlappe 500.000.- DM. Dies ist kein keine Verunglimpfung, sondern beinahe ein Prospektauszug. Wohl dem, der eine Villa mit Steg am Meer sein eigen nennt. Aber es war ja schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Und als Alternative für den kleinen Geldbeutel bleibt ja noch die aufgeblasene Plastikwurst von Seite ... . Irgendwie wird mir James Wharram wieder sympatisch, auch wenn sein letzter Entwurf einer kleine Proa eigentlich gar keine Proa ist. Aber mit seiner seiner Denke, was das Segeln und das Drumherum betrifft, kann ich mich irgendwie besser arrangieren, als mit den Aussagen diverser Hochglanzprospekte - und journale. Es lebe der Motor-Kat.
a) durch dessen Verschieben bis auf Bughöhe und davor aufgefangen. So löste seinerzeit Dick Newick die Probleme seiner atlantischen OSTAR-Proa "Cheers. Da die "Cheers aber zwei Büge hatte, wurde der Ausleger so lang wie der Hauptrumpf. Das Ergebnis war keine "atlantische Proa sondern ein mißlungener Katamaran mit dem Rigg auf dem Luvrumpf.
b) durch Volumenvergrößerung des Auslegers vermieden. Moderne Renn-Tris haben mittlererweile Ausleger, die das gesamte Bootsgewicht tragen können. Und weil sie ja schnell sein wollen, können sie damit den Hauptrumpf zum Fliegen bringen. Das Ergebnis ist dann, wen wunderts, fast eine pazifische Proa!
Ist nun der Tri die Alternative, der Weg zum besseren Segelerlebnis? Auf jeden Fall hat er den Vorteil, konzeptionell nicht so vergewaltigt werden zu können, wie der Kat, weil er Gewicht nicht so gut verträgt. Wahrscheinlich wird hier der nächste Entwicklungssprung gentechnisch stattfinden. Der ideale Triskipper mit einer Schulterbreite von 25 cm und kojenspezifisch verkürztem Lee-Bein. Aber warum drei Rümpfe, wenn zwei genügen. Beim Tri werde ich immer daran erinnert, wie mein Sohn mit Stützrädern radfahren lernte. Als er es schon etwas konnte, habe ich dann eine Stütze abmontiert. Alle Tri-Segler mögen mir verzeihen.
Apropos weniger. Auch eine Proa braucht Platz und zwar mehr. Entspricht sie als Kalia/Ndrua in der Breite durchaus dem Marina-Standard - hapert es an der L ä n g e. Es ist halt so, daß eine "kleine" Fahrtenproa für 2-4 Segler mindesten 12 Meter lang ist. Aber vielleicht verhilft ein Tiefgang von 50 cm doch zu einer bezahlbaren Mooring. Wie hatten es doch die Insulaner schön ...
Und sie kann Kentern. Zu diesem Thema gehört der alte Spruch: "Ein Mehrrumpfboot ist dann kentersicher, wenn man es nach dem Kentern selbst wieder aufstellen kann. Die Geometrie der Proa läßt diesen Spruch wahr werden. Zur Realisierung kenne ich mittlererweile ein dutzent Varianten. Dazu kommt die Möglichkeit, das Segel jederzeit auswehen zu lassen oder das ganze Rigg flachzulegen. Die Proa ist damit das denkbar sicherste Mehrrumpfboot-Konzept. Die Schnelligkeit ist Legende. Über das Warum wurde schon viel geschrieben, daher nur einige Stichworte.
Comfort inside
These requirements are fullfilled (more or less) by a lot of monohulls and multihulls. It could be realized with a Pacific Proa too! This need a length around 12 - 14 m and a displacement approx. 3 tons.
Why wouldn't built such a Proa till today? I know only extreme experimental or racing examples. May be otherwise
this kind of boat were as normal as others.